Lettering ist ja seit einiger Zeit überall zu sehen und wird immer beliebter. Und auch ich belettere seit ein paar Jahren fröhlich alles, was ich finden kann 🙂
Und heute zeige ich euch, wie ich das Thema in meiner Küche umsetzte. Mir gehen nämlich regelmäßig die Tüten kaputt, in denen man Lebensmittel wie Reis, Amarant, Quinoa usw. kaufen kann und deshalb fülle ich alles gerne in Gläser um. (Noch besser wäre es wahrscheinlich, wenn man mit den Gläsern direkt in einen Unverpacktladen gehen würde.)
Aber fangen wir mal von vorne an: Was ist Lettering überhaupt?
Soweit ich weiß, gibt es keine genaue Übersetzung für dieses Wort. Es meint aber die Kunst des Buchstaben-Zeichnens. Jedem Buchstaben wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet und er wird oft mit Schnörkeln, Schleifen, Punkzen, Schatten usw. verziert. Im Gegensatz zur Typographie und zur Kalligraphie, wo oft längere Texte geschrieben werden, werden beim Lettering einzelne Wörter gelettert.
Lettering vereint verschiedenen Arten von Schriftgestaltung: Hand Lettering, Brush Lettering und (Faux) Calligraphy.
Vor allem das Hand Lettering ist mittlerweile sehr beliebt, weil man nicht mehr braucht als einen Stift und ein Papier und schon kann es losgehen. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie es Schriften gibt. Alles ist individuell und alles ist richtig. Natürlich gibt es auch ein paar Dinge, die man beachten kann/darf/soll, damit es auch richtig gut aussieht.
Wie sagte Picasso schon: „Learn the rules like a pro, so you can break them like an artist.“
Hier stelle ich euch zwei Arten näher vor: Brush Lettering und Faux Calligraphy:
Beim Brush Lettering benutzt man einen Pinsel und z.B. Wasserfarbe oder Tusche oder einen Stift mit einer weichen Spitze (z.B den Pentel Sign Pen*), oder wenn es wasserfest sein soll, den Tombow Fudenosuke Brush Pen*. Je nach Druck variieren die Striche. Geht der Strich nach oben, arbeitet man mit wenig Druck, malt man den Strich nach unten, verstärkt man den Druck und man erhält eine breitere Linie.
Faux Calligraphy ist ähnlich, aber einfacher. Es war ursprüngliche nur zur Übung bzw. Vorbereitung für das Schreiben mit Feder und Tusche angedacht. Man schreibt das Wort einmal und geht dann ein zweites Mal über die Buchstaben und verstärkt jeden Abwärtsstrich. Man kann sich auch, wie im Beispiel erst mal die Linien einzeichnen und sie dann ausmalen.
Lettering kann man in vielen Bereichen einsetzten. Man braucht sich nur mal genauer umzusehen, dann springt es einem von allen Seiten in die Augen: Von Grußkarten, über beschriftete Ordnungssysteme, bis hin zu Küchenutensilien, wie in meinem Fall die Gläser. Wer noch etwas Inspiration braucht, kann auch einfach mal auf Pinterest* nach ein paar Ideen suchen.
Anleitung:
Schreibt eure Wörter auf ein Papier, schneidet es aus und klebt es mit Klebestreifen in die Innenseite eures Glases. (vorher darauf achten, dass das Wort auch die richtige Größe hat.)
Dann nehmt ihr einen wasserfesten Stift, mit dem man auf Glas schreiben kann, und los geht’s: Einfach von außen über die durchscheinenden Buchstaben malen. Danach könnt ihr das Papier wieder lösen und eurer Glas auffüllen.
Natürlich kann man das auch mit anderen Gläsern machen, wie z.B. Blumenvasen, usw. oder Gläser, in denen ihr andere Dinge, wie Knöpfe oder andere Kleinteile drin aufbewahrt. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. 🙂
Material:
- Bleistift
- Pentel Sign Pen* oder Tombow Fudenosuke Brush Pen* oder ein anderer Stift, der zum Brushlettering geeignet ist)
- Fineliner z.B. von Staedler*
- Marker für Glas z.B. den Marker „Multimark“* von Faber Castell
- Druckerpapier
- Für die Brushpens sollte man besonders glattes Papier benutzen, damit die Spitze nicht so schnell kaputt geht z.B. Color Choice von HP*
- Gläser
- Klebestreifen
Freebie:
Falls ihr erstmal ein bisschen üben wollt, habe ich euch ein PDF zum Download erstellt mit ein paar geletterten Beispielen:
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