Ich war immer schon ein großer Comicfan. Vor allem Lucky Luke und Asterix und Obelix haben es mir als Kind angetan. Kein Wunder, denn die Bande Dessinées werden in Belgien gefeiert.
Als ich das letzte Mal in Brüssel war, wollte ich deshalb auch unbedingt den Comic Walk begehen (oder jedenfalls einen Teil davon.) Diese Tour ist sicher auch etwas für Familien mit Kindern.
Denn seit 1991 werden in Brüssel Hausfassaden und -wände mit Comichelden bemalt und so präsentiert die Stadt den zahlreichen Besuchern das liebste Hobby der Belgier.
Mittlerweile bilden über 50 bemalte Fassaden innerhalb des Zentrums die Comic Strip Route. Die geschätzte Dauer für den Rundgang sind 2-3 Stunden. In der Touristeninformation am Grand Place (Großen Platz) gibt es dazu sogar eine Karte.
Neben den bemalten Hausfassaden findet man auch überall in der Stadt Skulpturen, die verschiedene Comicfiguren darstellen. Wie hier Gaston, die Schlümpfe und Lucky Luke, der uns im Comicmuseum begrüßt.
Ja, nicht nur die Straßen sind voller Comichelden, es gibt auch ein Museum für Comicfans.
Im „Centre Belge de la Bande Dessinée“ kann man in die belgische und internationale Comic-Kunst eintauchen. Zudem ist Platz für Konferenzen, Kreativ-Workshops, Veranstaltungen, eine Comic-Bibliothek sowie eine Buchhandlung.
Hier werden zahlreiche Zeichnungen ausgestellt und es geht vor allem um die Erfindung der Comic-Kunst, sowie die Entwicklung ebenso wie die verschiedenen Techniken und wie viel Arbeit es braucht, um einen ganzen Comicband zu zeichnen.
(Mein kleines Paradies. Gerade das Kennenlernen der Techniken anderer Künstler ist etwas, das mich sehr interessiert. Und bei einigen Techniken musste ich mit einem Schmunzeln an mein eigenes Illustrationsstudium zurückdenken.)
Wo: rue des Sables (Gare Central, Rogier)
Wenn man schon mal in Brüssel ist, dann muss man auch unbedingt zum Grand Place und zum Rathaus. Der Grand Place oder Großer Platz wurde übrigens 1998 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.
Gegenüber dem Rathaus befindet sich das Stadtmuseum, in dem u.a. die Kostüme von Manneken Pis gezeigt werden (mehrere hundert Stück).
Ein weiteres Highlight ist der riesige Blumenteppich, der alle zwei Jahre auf dem Platz aufgebaut wird, und eine wahre Touristenattraktion darstellt.
Tipp: Wenn man über Nacht bleibt, sollte man sich auch unbedingt die angeleuchteten Fassaden anschauen. (Da ich nur für einen Tagesausflug in Brüssel war, konnte ich das leider nicht miterleben)
Stattdessen habe ich dem Manneken Pis einen Besuch abgestattet, eine Bronzestatue, die übrigens auch „Petit Julien“ genannt wird und nur 61 cm groß ist.
Zu besonderen Anlässen wird die Statue mit einem Kostüm eingekleidet, z.B. mit dem Trikot der belgischen Nationalmannschaft, wenn ein Länderspiel stattfindet.
Und natürlich musste ich auch mal bei dem weiblichen Pendant der Jeanniken Pis vorbeischauen.
Wo: Die Bronzestatue befindet sich in der Impasse de la Fidelité, einer Sackgasse, hinter einem Gitter.
1998 hat sich auch noch ein Hund zu den beiden anderen gesellt, der Zinneken Pis.
Wo: an der Kreuzung der Rue des Chartreux/Kartuizersstraat mit der Rue du Vieux-Marché aux Grains/Oude Graanmarkt
Für den kleinen oder großen Hunger hat Brüssel natürlich auch jede Menge zu bieten. Neben den berühmten belgischen Fritten (nichts für Vegetarier oder Veganer, weil die Kartoffeln in Rinderfett frittiert werden), gibt es noch Brüsseler Waffeln, belgische Schokolade und jede Menge weitere Spezialitäten. Gegen den Durst ist Belgien auch bekannt für sein Starkbier. Von Hoegaarden über Leffe und Kriek in allen möglichen und unmöglichen Sorten.
Natürlich gibt es noch weitere Sehenswürdigkeiten, wie das Atomium oder die vielen Kathedralen, die Parks, das Regierungsviertel usw.
Aber dafür braucht man wohl mehrere Tage. Auf jeden Fall ist Brüssel eine Reise wert und vor allem Fans der Comic-Kunst kommen hier auf ihre Kosten.