Den Beitrag wollte ich eigentlich schon vor einiger Zeit schreiben, aber wie man das so kennt: Es kam immer wieder etwas dazwischen. Velleicht liegt es aber auch daran, dass mir die Sonne fehlt und ich mich auf den Frühling freue.
Jedenfalls kommt er jetzt endlich mein kleiner Reisebericht über Brighton.
Seit einigen Jahren fahre ich immer wieder gerne nach London und Umgebung. Letztes Jahr habe ich Brighton besucht. Das englische Seebad ist mit dem Zug nur etwa eine Stunde von London entfernt.
Was für eine schönes Städtchen, in dem sich Modernes mit Altem vermischt. Eigentlich ist für jeden etwas dabei:
Shoppingtraum
Es gibt jede Menge Geschäfte und ein riesiges Shoppingcenter. Hier kann man sich richtig austoben. Wenn man vom Bahnhof kommt, einfach immer Richtung Meer laufen und schon befindet man sich mitten in der Einkaufspassage.
Kulturliebe
Der Pavillon, ein indischer Palast mit chinesischer Inneneinrichtung, ist definitiv einen Besuch wert. Georg IV. ließ ihn von 1815 bis 1822 erbauen. Vorbilder waren die Mogulpaläste in Indien.
Man kann sich mittels der Audioguides durch die Ausstellung führen lassen und bekommt alle Hintergrundinformationen. Diese Guides sind zwar kein Muss, ich würde sie allerdings trotz ausleihgebühr empfehlen. Es gibt zwar auch kurze Texte in den Ausstellungsräumen, diese sind jedoch ausschließlich auf Englisch.
Ferner ist das Dollhaus eine weitere Attraktion. Dort werden alte Spielzeuge und Puppen ausgestellt. Leider habe ich es nicht geschafft mir diese Ausstellung auch noch anzuschauen. Zumal das Wetter auch viel zu schön war, um die Tage drinnen zu verbringen.
Kaffee und Gemütlichkeit
Die »The Lanes« sind enge Gassen, durch die man ganz gemütlich schlendern kann, oder wo man sich in ein nettes Café setzen und einen Kaffee trinken kann. In den Lands und North Laines findet man rund 400 Geschäfte mit allem, was mein Herz begehrt. Viel Vintage aus den 50er, 60er, 70er und 80er Jahre. Zudem gibt es viele Restaurants und Cafés.
Spaß und Spiel:
Direkt am Strand auf einem Pier über dem Wasser gibt es eine Art Vergnügungsparkt. Eine Achterbahn, ein Karussell, eine Art Spielkasino und weitere Fahrgeschäfte. Es ist irgendwie etwas ganz Besonderes, so etwas mal direkt auf dem Wasser zu erleben.
Wenn man sich an den Rand des Piers stellt, hat man einen wunderbaren Blick auf das Meer, das bis zum Horizont zu reichen scheint. Dies ist übrigens der neue Pier, da der alte, vor einiger Zeit fast komplett abgebrannt ist.
Allerdings hatte ich das Gefühl, dass es eben eher etwas für die vielen Schulklassen ist, die hier ihre Sprachreisen machen und definitiv nichts für mich. Zu laut, zu viele Menschen auf engem Raum.
Zudem gibt es den i360. Das ist eine Kabine, die an einem etwa 173m hohen Turm entlang nach oben fährt, immer gen Himmel. Von hier aus hat man auch einen wunderbaren Blick über die Lanes, den Strand, das Meer.
Früher stand hier übrigens ein Riesenrad, das Brighton Wheel.
Auf der Suche nach dem Ungewöhnlichen
Ich habe übrigens im Hotel Pelirocco übernachtet, ein kleines, schmales Hotel, das sehr punkrockig daher kommt. Unten gibt es eine Bar mit ein paar Tischen, wo auch morgens das Frühstück serviert wird. Die Wände der schmalen Treppen, die nach oben führen, sind zugepflastert mit Bildern, Fotos, usw. und man fühlt sich irgendwie heimelig. Die 19 Zimmer sind nach verschiedenen Themen eingerichtet und ändern jährlich. Ich war im Nähzimmer und habe mich richtig wohl gefühlt. J
Abends gibt es hier Live Musik von bekannten und nicht so bekannten (hüstel) Punkrockern.
Nachts ist sowieso viel in der ganzen Stadt los. Durch die Straßen laufen viele Menschen auf der Suche nach Unterhaltung und überall gibt es Bars, in denen Musik gespielt wird.
Überhaupt scheint in Brighton alles anders als normal zu sein. Gemütlichkeit vermischt mit Rock, Kiesstrand, ein indischer Palast mitten in England, junge Menschen mit crazy Haaren und Kleidung. Alles ist ein bisschen alt und vintage. Die Leute sind ein bisschen verrückt, aber furchtbar nett.
Das einzige Manko waren die vielen Möwen, die überall zu sein schienen. Was bei uns die Tauben sind, sind in Brighton die Möwen. Außerdem gab es wie in den meisten Städten viele Leute, die sich in verlassenen Häusern mit ihren Schlafsäcken eingenistet haben.
Na ja und gegen einen Sandstrand anstelle eines Kiesstrandes hätte ich auch nichts einzuwenden. J