Das Buch “Gebrauchsanweisung für Island“* wurde von Kristof Magnusson geschrieben und ist im Piper Verlag erschienen. Mir wurde das Buch freundlicherweise über netgalley zur Verfügung gestellt.
Island ist ein Land, das mich seit vielen Jahren sehr fasziniert, deshalb ist mir das Buch gleich ins Auge gestochen. Auch wegen dem Cover, das natürlich ein absoluter Hingucker ist. Dieser winzige Mensch mit diesem riesigen Wasserfall im Hintergrund. Was für eine Naturgewalt und diese wunderschönen Farben (hach).
Die Art, wie Kristof Magnussons die isländische Mentalität beschreibt, hat mir sehr gut gefallen. Immer mit ein bisschen Humor, Augenzwinkern, aber auch kritisch. Man merkt schnell, dass Island ein Land ist, bei dem es sich lohnt, etwas tiefer zu graben und etwas mehr in die Geschichte einzutauchen, um die Dinge zu verstehen, die auf dem ersten Blick widersprüchlich erscheinen.
Dieses Buch ist wirklich mehr als Gebrauchsanweisung zu verstehen und weniger als Reiseführer. Der Autor führt uns durch die Geschichte von Island, ihre Entstehung, die raue teilweise unberührte Natur, die dort zu finden ist, und zeigt uns so, wie das Land zu verstehen ist. Es geht los bei dem unaussprechlichen Vulkan Eyjafjallajökull, der die Welt mehrere Tage in Atem hielt, über die Mythologie und die heißen Töpfe zur Finanzkrise und wie es dazu kommen konnte.
Da Kristof Magnusson selber Isländer ist, allerdings in Deutschland aufgewachsen, hat er natürlich eine ganz besondere Sicht auf Land und Leute. Durch die familiäre Nähe zu dem Land hat er mehr Einblicke in den Alltag und das Leben der Menschen als so mancher andere. Gleichzeitig schafft er es, manche Dinge mit einem Zwinkern zu sehen und andere mit einem kritischen Auge. Und er beantwortet die Fragen, die man sich als Außenstehender öfter mal fragt, wenn man auf dieses Land mit den wenigen Einwohner blickt. Wie schaffen sie es, all ihre politischen Verpflichtungen einzuhalten oder mehrere Berufe gleichzeitig auszuüben?
Ich fand es extrem interessant zu lesen, wie die Isländer so ticken, welche Vorfälle die Menschen geprägt haben, und was die Badekultur für sie bedeutet. Ich hatte einige Aha-Momente und musste oft schmunzeln. Manche Stellen waren mir hingegen zu langatmig. Schade fand ich auch, dass nur wenige Sehenswürdigkeiten angesprochen wurden, aber es ist eben kein Reiseführer.
Andererseits hat mir besonders die persönliche Note gefallen, die der Autor mit reingebracht hatte. Wie er Island als Kind erlebt hat, die Besuche bei Freunden und Familie, und was er selber über manche Entwicklungen denkt usw.
Fazit
Dieses Buch ist für jemanden gedacht, der noch nicht allzu viel über die Insel weiß, sich aber ein wenig einlesen will. Es ist ein guter Einstieg, um ein bisschen mehr über Islands Geschichte und das Wesen der Leute zu erfahren, die dort leben.