Die Wellington-Saga – Versuchung (Teil 1) von Nacho Figueras und Jessica Whitman, erschienen bei Blanvalet.
Georgia wird von ihrem Freund Billy zu einem Polospiel ins weltberühmte Wellington, Florida, eingeladen wird. Da sie eigentlich absolut kein Interesse an Champagner und Jetset hat, ist sie wenig begeistert. Das ändert sich als sie den geheimnisvollen Alejandro, den Oberhaupt des Del-Campo-Clans kennenlernt, der sie vom ersten Augenblick an fasziniert. Und auch er scheint sich stark zu ihr hingezogen zu fühlen.
Eine Liebe zwischen Gegensätzen, die alleine die Liebe zu den Pferden verbindet. Aber wie sagt man? Gegensätze ziehen sich an.
Schaffen Sie es auch sich gegen die Missgunst ihrer Gegenspieler durchzusetzen?
Es ist eine moderne Aschenputtelgeschichte.
Die Protagonisten haben mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Sie sind etwas klischeebehaftet. Georgia ist bodenständig, tierlieb und lebt fern von jedem Luxus. Sie ist ein bisschen naiv und wird von den anderen gerne hin und hergeschubst, was sie auch zulässt. Mir hätte es besser gefallen, wenn sie sich ab und zu mal gewehrt hätte, zB gegen den anderen Tierarzt oder gegen die gehässigen Sprüche von Cricket.
Alejandro ist ein Mann, der weiß, was er will. Aber er hat nicht nur Gutes erlebt und trägt ein paar Altlasten mit sich rum und das lässt ihn zögern. Er ist nicht nur streng mit sich selbst, sondern auch mit anderen, was ihn in manchen Situationen kalt rüberkommen lässt. Er hat eine gute Menschenkenntnis und durchschaut so manche Lüge, was mir besonders gut gefallen hat.
Bei einigen Charakteren fehlte mir leider die Tiefe. Sie schienen nur da zu sein, um eine Intrige zu spinnen oder ein Missverständnis hervorzurufen.
Außerdem gingen mir die Handlungen manchmal zu schnell und waren zu vage. Die Intrigen waren viel zu schnell abgehandelt. Und auch zwischen Georgia und Alejandro war es ähnlich. In einem Moment stürzen sie sich aufeinander, im nächsten Moment kommt etwas dazwischen und die ganze Leidenschaft verpufft.
Ich fand insgesamt toll, dass es um Polo ging, und dass auch viel erklärt wurde. Mit diesem Pferdesport bin ich bisher nie in Berührung gekommen und fand es sehr interessant. Mir war nie klar, wie gefährlich dieser Sport eigentlich ist.
Der Schreibstil war flüssig und leicht zu lesen. Ich muss sagen, obwohl ich ein sehr langsamer Leser bin, habe ich das Buch schnell „weglesen“. können, was auch an den vielen kurzen Kapiteln liegen könnte.
Das Buch wird abwechselnd aus Alejandros und Georgias Sicht in der Ich-Perspektive erzählt.
Das Cover passt zum Inhalt. Es sieht sehr edel aus, auch wenn mir persönlich die Kombination mit rosa und weiß nicht besonders zusagt, finde ich es mit dem verschnörkelten Logo und dem leichten Glitzern doch sehr passend.
Insgesamt eine schöne Geschichte, die an einigen Stellen noch etwas mehr ausgearbeitet hätte werden können. Auf jeden Fall etwas für Pferdeliebhaber.
Das Buch wurde mir für die Leserunde von Lovelybooks zur Verfügung gestellt.